Ab Version 3.0 der SF RPA Prüfungsplanung ist die Risiko-Orientierung integraler Bestandteil des Programms. Dabei werden automatisch für jedes Prüfobjekt Risikopunkte berechnet. Bei freien Prüferkapazitäten außer für die gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtprüfungen werden automatisch nach Risiko priorisiert weitere Prüfungen eingeplant. Auf diese Weise werden Prüferkapazitäten optimal genutzt und Engpässe in Folgejahren bestmöglich vermieden.
Frei definierbar können Regeln definiert werden, die nach folgenden Kriterien Risikopunkte mit einer jeweils ebenfalls frei definierbaren Gewichtung liefern:
- Nach dem Ergebnis der letzten Prüfung (ohne Feststellungen, mit Feststellungen oder mit Feststellungen zur Stellungnahme),
- nach beliebig vielen frei definierbaren und den Objekten explizit zugewiesenen Einzelrisiken wie Pfarrerwechsel, Essensgeld in Kindergärten eingeführt etc. sowie
- nach haushaltsbezogenen Risikoregeln: Dabei werden aus SF Buchungsplan und Budgetierung (und damit letztlich direkt aus der Finanzbuchhaltung KFM) Haushaltsdaten über Haushaltsstellen mit definierten Nummern über eine festlegbare Anzahl von Jahren vollautomatisch importiert. Über Ansätze-, Ist- und Sollergebnisse können dann Risikopunkte definiert werden
- nach dem absoluten Betrag ("Personalkosten über 100 T€ ergeben 1,0 Risikopunkte, ab 1 Mio. € 2,0 Punkte und ab 10 Mio. € 4,0 Punkte"),
- nach der Steigung einer Regressionsgerade in €/Jahr ("Wenn die Personalkosten mehr als 1.000 €/Jahr steigen, 1,5 Punkte zuweisen"; die Regressionsrechnung ist ein mathematisches Verfahren aus der Statistik),
- nach der Steigung einer Regressionsgeraden in Prozent des Haushaltsvolumens ("Wenn Personalkosten mehr als 8 % des Haushaltsvolumens ansteigen, 2,0 Risikopunkte zuweisen") sowie
- nach dem Korrelationskoeffizienten der Regressionsgeraden, einem Maß für die Einheitlichkeit des zeitlichen Verlaufs von Einnahmen oder Ausgaben. Dadurch können mehr Risikopunkte vergeben werden, wenn auffällige Sprünge in diesem zeitlichen Verlauf auftreten.
Sowohl die Berechnung der Risikopunkte eines Prüfobjektes, als auch die Entscheidung, ob und warum ein Objekt zur Prüfung eingeplant wird oder nicht, als auch die Entscheidung, welche Prüfer dafür eingeplant werden, wird innerhalb der Datenbank ausführlich und jederzeit leicht lesbar dokumentiert.