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Geschichte

28.03.2025

Hinweis: Wundern Sie sich bitte nicht, wenn auf diesen Seiten der Firmenname "copyteam" auftaucht. So hießen wir historisch bis 31.12.2015. Ab 01.01.2016 wurde die Firma copyteam GmbH in SF Software-Beratung GmbH umbenannt und übernahm damit auch den Geschäftsbereich Softwareentwicklung der vormaligen Einzelfirma SF Softwareberatung von Stefan Falk.

Geschichte40Jahre

2018 feierten wir einen runden Geburtstag: Vierzig Jahre! Das bedeutet:

  • 40 Jahre mittendrin in der EDV-Branche.
  • Es gibt kaum etwas, was wir noch nicht realisiert haben.
  • 40 Jahre Erfahrung.
  • Wir komplettieren unser Wissen auf fast allen Gebieten der Informationstechnik immer wieder, jeden Tag.
  • 40 Jahre im Dialog mit unseren Kunden.
  • Mit offenem Ohr und dem Gespür für seine Bedürfnisse.
  • 40 Jahre die richtigen Entscheidungen.
  • Engagiert, weitsichtig, und immer mit dem sprichwörtlichen "Blick über den Tellerrand", denn das Privileg, über eine derart lange Zeit das Vertrauen der Kunden zu genießen, teilen wir mit nur ganz wenigen.
  • 40 Jahre solides Wirtschaften.
  • Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Kunden bewusst und gehen deshalb mit dem Blick auf langfristige Kundenbeziehungen sorgfältig mit den eingenommenen Finanzmitteln um.

Wenn Sie eine kleine Zeitreise in die ersten 30 Jahre unserer Geschichte unternehmen möchten, lesen Sie weiter.

Wie alles begann

Joachim Falk, der Vater der heute geschäftsführenden Gesellschafter der copyteam GmbH, Thomas und Stefan Falk, betrieb vor vielen Jahren schon erfolgreich einen Großhandel für die damals aktuellen Nasskopierer und das entsprechende Zubehör - speziell beschichtete Kopierpapiere und den benötigten, flüssigen Toner. Aus der Joachim Falk GmbH & Co KG ging später die copyteam GmbH hervor. Unser heutiger Firmenname kommt also von diesen Wurzeln (dazu später mehr). Die ganze Familie war in diesen Betrieb eingebunden: die Mutter Inge Falk und die heranwachsenden Söhne natürlich auch.

Seit es die ersten programmierbaren Rechner und Computer gab (die man bei weitem noch nicht auf oder unter einen Tisch stellen konnte), fesselte uns diese Thematik. Die praktischen Erfahrungen begannen mit programmierbaren Taschenrechnern, einer HP 9820 (der Link am Ende führt Sie zum englischsprachigen Museum of HP Calculators) mit 4 KByte Arbeitsspeicher und einer 16 Zeichen breiten Anzeige im von Stefan Falk besuchten Gymnasium Neureut, und einer MAI Mehrplatzanlage mit ganzen 32 KB Arbeitsspeicher beim ersten Arbeitgeber von Thomas Falk.

Eine Fakturiermaschine und warum man nett zu Nachbarn sein soll

Joachim Falk beabsichtigte, eine "Fakturiermaschine" zu kaufen. Das war nichts anderes als eine IBM Kugelkopfschreibmaschine, in ein neues, größeres Gehäuse eingebaut, mit ein paar Leiterplatten und einer zusätzlichen Tastatur ergänzt. Die Maschine sollte nichts anderes können, als eingetippte Mengen und Preise multiplizieren und in die rechte Spalte einer Rechnung schreiben sowie die Nettosumme, den Mehrwertsteuerbetrag und die Bruttosumme in der richtigen Höhe am Fuß des vorgedruckten Rechnungsbogens ausgeben. Dafür sollte sie den stolzen Betrag von 15.000 DM kosten. Nur - leider funktionierte die Maschine nie richtig, selbst nach fast einem Jahr nicht.

Etwa zur gleichen Zeit, 1978 nämlich, brachte Commodore den ersten "Heimcomputer" auf den Markt: Den PET 2001 für 2.990 DM. Glücklicherweise beschaffte das Kernforschungszentrum Karlsruhe davon eine ganze Reihe, glücklicherweise war unser damaliger Nachbar Physiker bei diesem Kernforschungszentrum, glücklicherweise brachte der einen solchen Computer über die Sommerferien mit nach Hause, und glücklicherweise durften wir diesen nach Herzenslust ausprobieren. Stefan hatte damals einen Wohnungsschlüssel der Nachbarn bekommen, damit er jederzeit hinein, und vor allem nachts um 3 Uhr wieder heraus konnte.

Dieser Nachbar war es, der unseren Vater Joachim schließlich davon überzeugte, dass seine Söhne einen solchen Computer so programmieren könnten, dass die Rechnungsstellung damit automatisiert werden kann. Das führte zum endgültigen Abschied von der Fakturiermaschine und zur Anschaffung unseres ersten eigenen Computers.

Der erste Computer im Haus

Endlich - beide Söhne waren noch Schüler - kam unser erster Computer: Ein Commodore PET 2001. Technische Daten: 8-Bit Mikroprozessor 6502, 8 KBytes Arbeitsspeicher, 1 MHz Taktfrequenz, ein Bildschirm mit 25 Zeilen à 40 Zeichen ("Grafik" gab es nur über einen Blockgrafik-Zeichensatz), Microsoft BASIC (wie man hört, noch von einem jungen Herrn Bill Gates persönlich entwickelt) in einem ganze 8 KByte großen ROM, weitere 4 KB ROM mit den Routinen zur Ansteuerung des Bildschirms, der eher auf Bastlerniveau liegenden Tastatur und des eingebauten Kassettenrecorders zum Speichern der selbst erstellten Programme. (Wer möchte, kann über den Link ganz unten mehr zu dieser Maschine erfahren.)

Dann wurde natürlich in jeder freien Minute programmieren gelernt und programmiert. Nach etwa einem Jahr waren wir fit genug für die gestellte Aufgabe - es sollten ja immer noch Rechnungen für den väterlichen Betrieb erstellt werden. Also begaben wir uns auf die Suche nach Peripheriegeräten: Ein Drucker musste her, und vielleicht - der bare Luxus! - ein Diskettenlaufwerk.

Neben vielen Drittherstellern, die Peripheriegeräte für den PET 2001 anboten, kam Commodore selbst schon mit dem Nachfolgemodell heraus. Und so kamen wir zum CBM 3032, der jetzt schon über eine ordentliche Tastatur (natürlich immer noch ohne Umlaute) anstelle des Kassettenrecorders verfügte. Dazu passend gab es das 3040 Doppeldiskettenlaufwerk, mit dem man 140 KByte pro 5,25-Zoll-Diskette speichern konnte (heute würde man wohl von 13,3-cm-Disketten sprechen), und einen wohl von Epson stammenden und unter Commodore-Label vertriebenen 7-Nadel-Drucker, der eine ziemlich lustige Mechanik hatte und beim Drucken kreischte, als wollte er mit einem Sägewerk konkurrieren. Schlugen die sieben Nadeln doch nicht etwa auf eine Gummiwalze, sondern auf nacktes Metall!

Aber immerhin gelang es uns, der Maschine tatsächlich beizubringen, Rechnungen korrekt auszudrucken.

Eine unübliche Einladung, der erste Softwareauftrag und ein "Autsch!"

Ein Bekannter unserer Eltern hatte Stefan Falk vor einigen Jahren schon (im Alter von 14 oder 15 Jahren) zu einer Konferenz bei einem größeren Kunden seines Arbeitgebers mitgenommen. Mit Anzug und Krawatte durfte er den hohen Herren lauschen, wie es darum ging, Klimatechnik mit Computern zu steuern, und ab und zu durfte er sogar was sagen.

Diese Computer waren aber noch ganze Schränke. Mittlerweile hatten wir etwa die gleiche Rechenleistung auf dem Schreibtisch stehen, und konnten sie auch noch selbst programmieren. Das führte dazu, dass wiederum ein Bekannter dieses Bekannten, der für ein Rechenzentrum tätig war, auf unsere Computeraktivitäten aufmerksam wurde. Aus dieser Verbindung erwuchs der erste Softwareentwicklungsauftrag in unserer Geschichte: Die Schule noch nicht abgeschlossen, aber Dateiverwaltung (heute würde man ein Datenbanksystem dafür verwenden) und andere Programme für eine Hausverwaltung schon programmiert, gab es das erste Mal Geld für Softwareentwicklung.

So klein die Computer auch waren: Bugs gab es damals natürlich auch schon. Stefan Falk entwickelte einmal an einem Menüsystem, das dem Anwender auch gleich die Datensicherung erleichtern sollte. Was nichts anderes war als das Kopieren einer Diskette auf eine zweite. Er hatte den ganzen Morgen programmiert, sein Programm auf Diskette gespeichert, und wollte es - es war kurz vor dem Mittagessen - gleich mit dem neu entwickelten Programm probehalber sichern. Nur: Das Programm kopierte verkehrt herum. Die leere Diskette wurde auf die volle kopiert. Autsch! Von etwa 10:00 morgens gab es noch einen Ausdruck des Programms. Also durfte Thomas Falk nach besagtem Mittagessen das Listing vorlesen, und Stefan durfte es neu eintippen (damals noch nicht mit zehn Fingern) und wieder auf den bereits erreichten Stand bringen - jetzt aber mit korrekter Sicherungsrichtung. Das Programm tat in den nächsten Jahren ausgezeichnete Dienste bei allen unseren Kunden.

Der Wandel zum EDV-Haus und warum Gardinen nicht nur am Fenster hängen

Noch ehe wir es richtig begriffen hatten, haben wir mehr mit Commodore-Computern und Softwareentwicklung umgesetzt, als mit Kopierern und Zubehör. Zu dieser Zeit kamen nämlich die Trockenkopierer auf den Markt. Die brauchten kein Spezialpapier mehr und kamen mit einem leicht auffüllbaren Tonerpulver aus. Nur Geld verdienen konnte man damit nicht mehr viel.

Daher war es ein Glück, dass die "Computerei" die Tätigkeiten im Kopiererbereich gerade rechtzeitig ablösen konnte. Aus copyteam war ein (fast) reines EDV-Haus geworden. Nur: Zu dieser Zeit kannten uns schon so viele Kunden unter dem Namen copyteam, dass wir uns - bis heute! - nicht umbenennen wollten. Daher kommt es, dass uns immer mal wieder Anfragen erreichen wie "Was kostet bei Ihnen eine Farbkopie und das Binden einer Diplomarbeit?" Dann kommt immer unsere Erklärung: Sorry, der Name copyteam ist historisch begründet, wir sind gar kein Copy Shop.

Unsere Commodore-Computer hatten inzwischen 80 Zeichen auf jeder der 25 Bildschirmzeilen und 32 anstatt 8 KByte Arbeitsspeicher (der Rest war gleich geblieben). Das Doppel-Floppylaufwerk konnte 1 MB auf eine Diskette speichern (und sogar recht zuverlässig!), und wir waren Centronics Vertragshändler (Centronics war damals einer der ganz großen Druckerhersteller; Ursprünglich hieß der heutige Druckeranschluss industrieweit nach seinem Erfinder "Centronics-Schnittstelle").

Wir schrieben ungezählte Varianten von Fakturier-, Auftragsbearbeitungs- und Lagerverwaltungssoftware, Adressverwaltungen und dergleichen. Sogar eine Textverarbeitung gab es, deren einzige Formatierungsmöglichkeiten die Großschreibung und das Benutzen von Leertaste und Zeilenschaltung war, und die die 32 KB Arbeitsspeicher derart ausnutzte, dass es keinen Befehl zum Beenden gab: man musste den Computer aus- und wieder einschalten, um mit einem anderen Programm zu arbeiten. Mit einer zweiten Version konnte man sogar Serienbriefe schreiben.

Man hängte "Bildschirmfilter", ein feines Gitter, einem Stück schwarzer Gardine nicht unähnlich, vor die Bildröhren, um das auf Dauer furchtbare Flimmern erträglicher zu machen.

Der Familienbetrieb und ein schneller Vogel

Nach und nach sah copyteam so aus: Thomas Falk (mittlerweile Geschäftsführer der copyteam GmbH) und Stefan Falk (immer noch Schüler) erstellten Komplettlösungen für Kunden, bestehend aus der kompletten Hardware und der selbst entwickelten Software, Vater Joachim erledigte Buchhaltung, Korrespondenz mit Ämtern und alles andere nicht-technische.

Einige kuriose Programme hatten wir auch schon für Kunden "verbrochen". Etwa ein Programm zur Taubenflug-Abrechnung: Die Flugdaten von gut tausend Brieftauben wurden erfasst und mit einem wahren Marathon-Programm innerhalb von 9 Stunden (!) nach geradezu grotesk komplizierten Regeln auf einer Commodore 8032 nebst einem 8050 Floppylaufwerk verrechnet. Anschließend wurden die so berechneten Listen mit den Platzierungen und zu gewinnenden Medaillen, Uhren und sonstigen Preisen innerhalb von 11 Stunden Dauerdruck auf einem Centronics PT4 Drucker zu Papier gebracht. Diese Drucker kamen übrigens in einer Holzkiste angeliefert, weil sie so schwer waren. Jeder der neun Magnete für die Nadeln war so groß wie ein sehr dicker Daumen. Aber der Drucker war unverwüstlich: Er bewältigte das anfallende Druckvolumen Woche für Woche und über Jahre hinweg klaglos.

Einer der Bugs aus den ersten Versionen dieses Programms: Der Computer errechnete von allen Tauben die "Flugmeter", das heißt die pro Minute geflogenen Meter. Einige der Zahlen auf dem Ausdruck erschienen unerwarteterweise in Exponentialschreibweise (3.4E09 etwa) und kamen uns deshalb arg groß vor. Also den Taschenrechner gezückt und gerechnet: Laut Ausdruck wäre die Taube mit Überlichtgeschwindigkeit geflogen...

Der nicht angenommene Auftrag und warum man einen Spiegel braucht

Eine recht große Firma aus Rastatt wollte gerne von uns eine Lösung, bei der von mehreren Computern, die auch noch auf verschiedene Stockwerke verteilt werden sollten, wenn möglich gleichzeitig auf ca. 30.000 Datensätze zugegriffen werden konnte. Fast utopisch für die damalige Zeit, und, wie wir beschlossen, eine Hausnummer zu groß für uns. Es gab zwar externe Festplattensysteme für die Commodore-Computer (von einem damals noch in einer Garage beheimateten Unternehmen namens Schneider & Koch übrigens, das seinerzeit auf unserer Kundenliste stand), aber das Risiko, uns mit etwas so neuem und teurem zu übernehmen, erschien uns zu groß. Trotz intensivstem Drängen von Seiten des Kunden baten wir ihn um Verständnis, dass wir diesen Auftrag nicht übernehmen wollten.

Der kurioseste Bug aus dieser Zeit: Ein Centronics 737 Drucker - oder war es ein 739? - jedenfalls ein kleines, preiswertes 9-Nadel-Gerät führte den Druckkopf nach dem Einschalten nicht, wie es sein sollte, nach links, sondern an den rechten Anschlag. Wenn er druckte, bewegte sich der Druckkopf genauso verkehrt von rechts nach links. Da die Nadeln aber in der "richtigen" Reihenfolge gefeuert wurden, druckte der Drucker - Spiegelschrift!

Vier Drucker gleichzeitig, und ist Italien nicht gleich um die Ecke?

Eine andere Firma, ein Arzneimittelhersteller, musste täglich einige Ausdrucke wie Lieferscheine und Rechnungen auf vier verschiedene Formulare drucken. Viel Hard- und Softwaretüftelei erforderte es, damit wir ihm vier Nadeldrucker an einen einzigen Computer anschließen konnten, darunter sogar einen der ersten Farb-Nadeldrucker, mittlerweile von NEC, mit denen wir einen Händlervertrag hatten. Der Kunde ziert heute noch unseren Kundenstamm.

Eine unserer Behauptungen aus dieser Zeit: Eines Tages wird jeder Computer einen grafikfähigen Bildschirm haben, denn die Hardware wird eines Tages so billig sein, das dies möglich ist. Und dann kann jeder Balken- oder Tortendiagramme auf seinem Bildschirm darstellen, anstatt nur auf einem der sündhaft teuren Stiftplotter zu zeichnen. Die Reaktionen darauf reichten von ungläubigem Staunen bis zum mitleidigen Lächeln: Jeder Bildpunkt einzeln ansteuerbar? Das wird immer unbezahlbar bleiben. Und wozu auch? Tortendiagramme - wäre natürlich schon toll. Aber trotzdem - das ist doch Utopie...

Ach ja: Der Typenraddrucker begann seinen Siegeszug, konnte man doch mit ihm endlich Briefe in Schreibmaschinenqualität auf dem Computer erstellen. Ein ganz kurioses Modell konnte sogar plotten: Auf einer Vorführung auf der Hannover Messe druckte er ein Koordinatenkreuz und eine aus Punkten bestehende, gedämpfte Sinuslinie, in dem er Papier und Druckkopf nach Bedarf vor und zurück bewegte. Da machte das Zugucken noch Spaß.

Viel Spaß hatten wir auch an einem Händlerkollegen, der einem gemeinsamen Kunden, einem Ein-Mann-Betrieb, vorschlagen wollte, wie der mit seiner Mutterfirma irgendwo im Land der Pizza Daten austauschen könnte: Die "Standleitung nach Italien" ist noch heute ein geflügeltes Wort bei uns...

109 Bytes Maschinensprache und ein kleiner Magnet

Da wir natürlich schon immer ganz genau wissen wollten, wie unsere Maschinen intern funktionierten, besorgten wir uns die zwei Originaldokumentationen vom Hersteller des 6502-Mikroprozessors. Das führte zu unserem ersten selbst gebrannten EPROM: Genau 109 Bytes handgeschriebener Maschinencode (ohne Assembler; Hex-Codes der Handbücher waren angesagt!) ergab eine Routine, die den kompletten Bildschirminhalt schlagartig invertieren (in Negativdarstellung und zurück bringen) konnte.

Mittlerweile hatten wir so viele Kunden und so viele entwickelte Software, dass das Thema Kopierschutz an Bedeutung gewann. Unsere Programme lieferten wir mittlerweile schon in kompiliertem Zustand aus, so dass die Kunden den Quellcode nicht sahen.

Damit auch mit Kopien von Disketten keine Raubkopien gemacht werden konnten, fügten wir Aufrufe in unsere selbst gebrannten EPROMs in unsere Programme ein. Außerdem benutzten wir eine Startdiskette, auf der wir vorher ein paar zufällige Sektoren mit einem Dauermagneten unlesbar gemacht hatten. In (für heutige Ansprüche lächerlich schwach) verschlüsselter Form schrieben wir die Sektornummern der nicht lesbaren Sektoren in eine Datei auf der Diskette. Das Startprogramm lief nur, wenn diese Sektoren nicht, die benachbarten aber sehr wohl lesbar waren (sonst hätte man die Unlesbarkeit durch Herausziehen der Diskette simulieren können).

Das Startprogramm schrieb schließlich das abgefragte Datum - die Commodore-Rechner hatten damals zwar eine Echtzeituhr eingebaut, aber keinen Kalender - in eine nicht sichtbare Stelle des Bildschirmspeichers. Der brauchte nämlich nur 80 Zeilen * 25 Zeichen/Zeile * 1 Byte/Zeichen = 2000 Bytes, hatte aber 2 KBytes = 2.048 Bytes. Die ungenutzten 48 Bytes nutzten wir für unsere Zwecke. Alle anderen Programme starteten nur, wenn in diesen Bytes ein gültiges Datum stand.

Wir waren mal ganz stolz auf das erste unserer Programme, bei dem die 8 KBytes Arbeitsspeicher des PET 2001 nicht mehr ausreichten. Als wir von 8 auf 32 KBytes Arbeitsspeicher "aufstiegen", hatten wir noch gedacht "Jetzt können wir mit Speicher aasen!" Mittlerweile ertappten wir uns aber schon dabei, von 48 oder sogar 64 KByte zu träumen...

Der Personal Computer - oder doch lieber Unix?

So langsam wurde klar, dass 32 KB Arbeitsspeicher und BASIC als Programmiersprache nicht das Ende vom Lied sein konnten. Wir suchten also intensiv nach Nachfolgecomputern für neue Aufgaben. Drei Varianten waren in die Endauswahl gekommen: Unser heimliches Lieblingskind, der Fortune 32:16 (ein Unix System 7 basiertes Mehrplatzsystem mit einem Motorola 68000 Prozessor und bis zu 1 MB Arbeitsspeicher), unser zweiter Favorit, ein Sirius 1 Computer mit Intel 8088-Prozessor und CP/M 86 oder MS-DOS als Betriebssystem (aber nicht IBM-PC-kompatibel), oder der gerade auf den Markt gekommene IBM Personal Computer, ebenfalls mit einem 8088-Prozessor ausgerüstet. Der Markt bestimmte schließlich, welchen Weg wir gingen: Der IBM PC und die nachfolgenden, mehr oder weniger kompatiblen Drittherstellergeräte bildeten den Standardcomputer schlechthin.

In der Folgezeit konnte man beobachten, wie alle zwei Wochen ein neuer Computerladen öffnete - und ein anderer wieder schloss. Viele Händler mussten wieder aufgeben, weil sie schlicht über zu wenig Fachwissen verfügten oder weil sie als reine Hardware- anstatt Lösungsverkäufer im Preiskrieg untergingen. Einige dieser Kollegen wurden, was die Anzahl der Mitarbeiter anging, durchaus größer als wir, übernahmen sich aber und mussten wieder schließen. Da wir zu ein paar dieser Firmen partnerschaftliche Beziehungen und auch einige persönliche Freundschaften pflegten, konnten wir diesen Vorgängen allerdings keine große Freude abgewinnen. Wenn auch etliche von diesen Vorfällen betroffene Anwender später Kunden von uns wurden: Dem Ruf der Branche tat das alles natürlich nicht gut. Wir hatten jedoch das Glück, hinreichend Erfahrung mitzubringen, und vielleicht die Besonnenheit, nicht um jeden Preis wachsen zu wollen: Wir ließen copyteam nur dann wachsen, wenn es finanzierbar und gleichzeitig durch anstehende Aufträge unabdingbar war. So lange es ging, versuchten wir, ein reiner Familienbetrieb zu bleiben.

Ein anderes Novum der damaligen Zeit und der letzte Schrei in der Druckerentwicklung waren übrigens Drucker mit "Druckwegoptimierung". Stand der Druckkopf gerade weit rechts, wurde die nächste Zeile von rechts nach links anstatt von links nach rechts gedruckt. Das sparte richtig viel Druckzeit, da der Kopf nicht immer vor jeder Zeile so nutzlos zurück an den linken Rand gefahren werden musste.

Eine elementare Entscheidung

Der PC war also da, und wir trafen eine unserer schwierigsten Entscheidungen: Es ward festgelegt, dass wir keine eigene Software für den IBM PC entwickeln würden, solange es außer BASIC keine brauchbare Programmiersprache dafür gab.

Noch zu unseren Commodore-Zeiten hatten wir längst mit der Programmiersprache Pascal geliebäugelt und von daher strenge interne Richtlinien für die strukturierte Programmierung festgelegt und eine standardisierte Softwareumgebung (heute wäre dergleichen eine Klassenbibliothek) für unsere eigenen Entwicklungen geschaffen - auch wenn wir nur BASIC zur Verfügung hatten. Bildschirmmasken mit flexiblen Gültigkeitsprüfungen (deren Routinen damals schon etwas hatten, was Windows-Programmierer heute als die "Nachrichtenschleife" kennen), Ausdrucke mit Kopfzeilen, Fußzeilen, Seitennummern und vieles mehr galt es damals - nur mit den Mitteln eines sehr einfachen BASICs und in 32 KB Arbeitsspeicher - von Null auf zu entwickeln. Selbst die Formatierung einer Zahl mit zwei Nachkommastellen bekam man nicht ohne Programmierfleiß, aber wir hatten unsere "Routinen/8000" dafür.

All dies gab es für den PC nicht, und noch Mal mit BASIC anfangen wollten wir einfach nicht. Also wurde zunächst nur Standardsoftware für die Lösung von Kundenproblemen verwendet. Die Textverarbeitung hörte auf den Namen MicroPro WordStar, von einer Firma namens Microsoft gab es eine Tabellenkalkulation, MultiPlan, die als Highlight sogar Zellenbereiche mit Namen versehen konnte, die man dann in Formeln wieder verwendete, und als frühen Vorläufer einer Datenbank kam, hier wieder von MicroPro, deren InfoStar zum Einsatz: Eine "Datenbank" war eine kommagetrennte ASCII-Datei, und wollte man etwas sortieren, gab es dazu ein eigenes Programm (!) namens FormSort.

WordStar kam in einer Version 3.40 heraus, und nun konnte man damit sogar Umlaute schreiben. Und wir hatten zwei PCs mit Diskettenlaufwerken, die beide - gleichzeitig! - über je ein langes Kabel auf ein Gehäuse mit einer 20-MB-Festplatte und einem Magnetbandlaufwerk zur Datensicherung zugriffen: Das Ding war dermaßen laut, dass wir es in einen anderen Raum stellten.

Wir programmieren wieder und der Grund, warum ein Kunde nicht schwimmen kann

Endlich hörten wir von einem kleinen, aber leistungsfähigen Entwicklungssystem, und auch noch in unserer erklärten Ziel-Programmiersprache: Borland's TurboPascal 2.0 war da. Eine geradezu irre klingende Beschreibung teilte dem geneigten Entwickler mit, dass er in einem einzigen, nicht mal 40 KB großen Programm einen WordStar-kompatiblen Editor, einen vollständigen Pascal-Compiler und das Laufzeitsystem erhielt. Der Compiler erzeugte auch keinen P-Code (eine Art Zwischencode, wie es andere Pascal-Systeme dieser Zeit machten), sondern richtigen, "optimierten" Maschinencode. Bei einem Programmfehler stand man sofort im Editor an genau der richtigen Stelle. Das Paradies für jeden Softwareentwickler.

Damit, bzw. mit der kurze Zeit darauf erschienenen Version 3.0, haben wir die ersten Softwareaufträge auf dem PC abgewickelt. Und zwar schon mit der neuen "Fenstertechnik": Also schrieben wir erstmal Routinen, die die netten überlappenden rechteckigen Bereiche auf einem Bildschirm verwalten und beliebig darin schreiben konnten. An grafikbasierte Fenstersysteme für den Einsatz in Büros dachte damals wohl noch keiner.

Einer unserer damaligen Kunden (uns übrigens bis heute treu - liebe Grüße Herr F.) hatte damals einen IBM PC XT. Aber keine Datensicherung. Die brauchte er ja nicht, er hat ja IBM, sagte er, da kann ja nichts passieren. Eines Sonntag Morgens wollte er nebst Gemahlin schwimmen gehen und nur ganz kurz vorher im Geschäft etwas von seiner 10-MB-Festplatte auf Diskette kopieren. Es war die Zeit von PC-DOS 2.0, und also sah sein Bildschirm so aus:

C>

Der Kunde sollte jetzt eigentlich

C>format a:

eintippen. Hat er aber nicht. Aus irgend einem Grund tippte er

C>format

und drückte die Eingabetaste. Sind Sie sicher? Ja, natürlich.

Seine Frau berichtete später, als beide - er mit feuchten Wangen - am Sonntag Nachmittag zu uns ins Büro kamen, sie habe nur von der Seite gesehen, wie ihr Mann plötzlich kreidebleich wurde. In dem Moment, als er statt des Diskettenlämpchens das kleine rote Festplattenlämpchen leuchten sah, wusste er auch schon, was er getan hatte - seine Festplatte formatiert nämlich - und dass nun nichts, aber auch gar nichts mehr zu retten war.

Wir hatten zwar die von ihm eingesetzten Programme, aber eben keine Daten. Der Kunde hatte keine Ausdrucke von irgend etwas. Keine Kundenliste. Keine offene-Posten-Liste. Kein Papier, auf dem stand, für wen wohl die viele hergestellte Ware im Lager bestimmt war. Nichts. Er konnte von Glück sagen, dass die Kunden bei ihm angerufen hatten und um Ware baten oder darum, doch endlich die noch ausstehenden Rechnungen zu erhalten...

Seit diesem Erlebnis hat der Kunde sich eine Datensicherung "geleistet" - er war absolut geheilt. Eine Story, die wir immer wieder gerne als mahnendes Beispiel in Schulungen erzählen.

Ach ja: DOS 2.1 verlangte den Laufwerksbuchstaben hinter format zwingend.

Ein neues Eingabegerät kommt und ein Druckertreiber geht um die Welt

Einen tollen neuen Computer gab es: Die "Lisa" von Apple. Ein Bildschirm, der ganze Zeichen gar nicht mehr, wie die früheren Computer ausschließlich, anzeigen konnte, sondern der immer im "Grafikmodus" lief: Sogar die Buchstaben wurden Einzelpunkt für Einzelpunkt auf den Bildschirm gezeichnet, und das auch noch in verschiedenen Schriftarten. Ein für die damalige Zeit unglaublicher Rechenaufwand musste dafür notwendig sein.

Die Fensteroberfläche war wohl inspiriert von einer Entwicklung des Xerox PARC (eines Forschungszentrums der Firma Xerox): Es gab eine Maus, mit der man einen Zeiger auf dem Bildschirm herum schieben konnte, um irgendwelche zauberhaften Dinge damit anzustoßen. Die Fenster sahen richtig schön aus, und man konnte - damals kaum zu glauben - Texte und Grafiken in einem einzigen Schriftstück mischen, auf dem Bildschirm sehen und (fast) genau so ausdrucken! Nur war Lisa dermaßen teuer, dass erst ihr Nachfolger, der legendäre Apple Macintosh ("der Mac") ein Erfolg wurde.

Und der PC? Eine Grafikkarte für den PC gab es zwar, aber sie kostete viel Geld, hatte eine kleine Auflösung (640 * 200 Punkte schwarz/weiß, 320 * 200 Punkte in vier Farben), und der zugehörige Monitor flimmerte schrecklich. Trotzdem kam die erste Maus für den PC auf den Markt: Die Microsoft Mouse brauchte eine eigene Einsteckkarte im PC, arbeitete dafür aber, wenn auch etwas eingeschränkt, im üblichen Textmodus der PCs. Ein neues Textprogramm gab es auch, und obwohl die Vorabversionen in den Vorführungen auf Messen noch häufig abstürzten, sollte es ein paar Jahre später MicroPro's WordStar die Marktführerschaft abnehmen: Microsoft Word brach Absätze beim Einfügen oder Löschen von Text sofort neu um, ohne dass man dazu extra eine Taste drücken musste, kannte Formatvorlagen für Zeichen, Absätze und Bereiche (ein damals revolutionäres Feature, und selbst ein Word für Windows 2002 von heute kennt Formatvorlagen für Abschnitte noch nicht wieder).

copyteam war ja immer noch NEC Vertragshändler, und so beschlossen wir, für die NEC 24-Nadel-Drucker einen Druckertreiber für Microsoft Word zu entwickeln. Der sollte endlich alle Features dieser Drucker ausnutzen können (verschiedene Breitschriften, doppelte Höhe, Konturschriften, Proportionalschriften und sogar Farbe - etwas, was Word damals eigentlich noch gar nicht kannte).

Nach viel Detailarbeit war der Treiber fertig, und wir konnten unseren Kunden Ausdrucksmöglichkeiten bieten, die weder von NEC noch von Microsoft Word standardmäßig geboten wurden. Kurz nach dem wir das unserem damaligen NEC Vertriebsbeauftragten gezeigt hatten, hatten wir Besuch von NEC-Offiziellen, und sie kauften unseren Druckertreiber, um ihn (wir nehmen an, kostenlos) an Microsoft weiter zu geben.

Die nächste Version von Microsoft Word für DOS, sie trug die Nummer 3.0, brachte "unser Kind" auf den Originaldisketten mit. Das Gefühl war ziemlich ok.

Datenbanken - den Großrechner auf dem Schreibtisch

TurboPascal 3.0 war gut und schön, aber wir wünschten uns immer schon den Komfort eines dieser beinahe ehrfurchterregenden "Datenbanksysteme" für die Entwicklung unserer Lösungen für Kunden. Nach einem Vergleich der mittlerweile auf dem PC verfügbaren Datenbanksysteme (bei dem dBase übrigens ziemlich schnell ausschied), landeten wir schließlich bei einem TAS Plus genannten System irgendwo aus Amerika. TAS stand für The Accounting Solution, und man konnte damit recht ordentlich a) programmieren, b) Bildschirmmasken erzeugen, c) Datenbanken bearbeiten und d) Ausdrucke definieren. Die Software der nächsten Jahre (einige davon ist selbst heute, 2003, noch in Verwendung) wurde bei copyteam also im wesentlichen mit diesem TAS Plus erstellt - zumindest solange, bis auch dieses System zu klein wurde (dazu später mehr).

Zum Wachsen "gezwungen"

Mittlerweile bauten wir PCs auch selbst und hatten die ersten Großkunden, sowohl für Hardware, als auch für Standard- und Individualsoftware. Das war die Zeit, in der sowohl Thomas als auch Stefan Falk noch "alles" über die vertriebenen Computer und die eingesetzte Software wussten. Jeder von beiden konnte einen PC vom Zusammenbau der Einzelteile bis zur Schulung des Endkunden in eine darauf laufende individuell erstellte Softwarelösung bringen.

Aber die Kunden verlangten immer noch mehr. So bedrängte Stefan Falk einen seiner Physik-Kommilitonen namens Andreas Kalemba, nach dem Studium zu der kleinen, aber feinen Firma copyteam zu stoßen. Er tat es, Angeboten von weit größeren Firmen zum Trotz, ist uns immer noch treu und der wertvollste Mitarbeiter, den wir je hatten.

Die deutsche Sprache und ein Tablett voller Kekse

IBM führte den PC AT ein: sechs Mal so schnell wie der PC, und von den IBM-Gewaltigen so richtig eingedeutscht: Die seit Beginn des Computerzeitalters Ctrl benannte Taste wurde ab sofort mit Strg beschriftet. Das sollte dann wohl Steuerung anstatt Control heißen. Wir kennen allerdings kaum einen Kunden, der Steuerung dazu gesagt hätte. Die meisten meinten, Strg stünde für String, Strong oder sogar Strange. Außerdem wurde ein Segen des PCs, die Caps-Lock-Taste (mit der man die Großschreibung arretieren, aber trotzdem in der oberen Tastenreihe noch Zahlen tippen konnte) wieder zu einer Shift-Lock-Taste degradiert: Buchstaben kamen groß, aber anstatt 1234567890 erschien !"§$%&/()= wie bei einer uralten mechanischen Schreibmaschine.

Übrigens heißt ironischerweise genau die Einstellung, die heutzutage einem Microsoft Windows-PC wieder eine Caps-Lock-Taste beibringt, ausgerechnet Deutsch (IBM). Na ja, die nennen ja auch das, was seit Textverarbeitungs-Urzeiten Textbaustein heißt, mittlerweile AutoText. Dafür bringen sie es nicht mehr fertig, auf ihren - zugegeben exzellenten - Veranstaltungen für die Bewirtung zu sorgen. Nein, da sagen wir jetzt Catering dafür.

Sollten wir vielleicht öfter mal einen Schritt zurück treten und darüber nachdenken, was wir eigentlich machen?

Ein Kunde, der, wir sind sicher, genau weiß, was er macht, und der immer einen guten Scherz auf Lager hat, schickte uns einmal zu einer Abteilung seines (großen) Hauses, zu der wir vorher noch keinen Kontakt hatten. Dort angekommen, fanden wir Königliches vor: Besten Kaffee und feinste Kekse in Mengen, und noch bevor wir richtig mit der Arbeit anfangen konnten, wurde uns schon nachgereicht. Irgendwann sagten wir natürlich, wir sollten vielleicht erst mal unsere Lorbeeren verdienen, bekamen aber nur zur Antwort: Der Herr R. (der uns den Termin verschaffte) hätte gesagt, wir würden uns sofort auf dem Absatz herumdrehen und unverrichteter Dinge wieder gehen, wenn wir nicht permanent mit Kaffee und Keksen becatert, äh, bewirtet würden...

Mit dem Scherzkeks arbeiten wir übrigens bis heute immer wieder gerne zusammen.

Die nächste Softwaregeneration

Nachdem wir mit Pascal allgemeine und mit TAS Plus Datenbanklösungen erstellt hatten, wurden die Grenzen von beiden Systemen deutlich: Nur mit TurboPascal konnte man lediglich relativ kleine Programme schreiben, nur mit TAS Plus fehlten uns Stabilität, noch mehr Performance und die Entwicklung auf noch höheren Abstraktionsebenen. Nun hatte Niklaus Wirth, der Schöpfer von Pascal, mit der neuen Programmiersprache Modula-2 einen praxisgerechten Nachfolger eben für den Entwurf großer Softwaresysteme entwickelt, und Logitech bot einen funktionierenden und mit vielen Werkzeugen ausgestatteten Compiler für diese Programmiersprache an. Als dann noch Novell kam und mit XQL eine netzwerkfähige relationale SQL-Datenbank anbot, die wir von Modula-2 aus ansteuern konnten, stand unsere Entscheidung fest: Das ist die paradiesische Software-Entwicklungsumgebung für die nächsten Jahre.

Also fingen wir wieder fast von vorne an und entwickelten Basistechnologie wie die geräteunabhängige Ansteuerung beliebig großer Bildschirme und Mausunterstützung neu. Anschließend erstellten wir eine Softwarebibliothek mit Fenstertechnik, eigenen Programmiersprachen nebst Compilern (eine für ein Menüsystem, eine weitere für die Definition von Bildschirmmasken mit Anbindung an das Datenbanksystem und einfachst zu definierenden Gültigkeitsprüfungen), Hintergrundverarbeitung beliebig vieler Tasks, Ansteuerung von Druckern mit leicht erstellbaren Druckertreibern für alles von der Erzeugung von kommagetrennten ASCII-Dateien über die Ansteuerung von Fernschreibern, Nadel- und Laserdruckern mitsamt ihren proportionalen und skalierbaren Schriften bis zur Nutzung von Fotosatzanlagen und anderen PostScript-Druckern, und schließlich einem Reportgenerator, der die Ergebnisse beliebiger SQL-Abfragen an die Datenbank in nahezu unendlicher Vielfalt ausgeben konnte. All das in einer einzigen Programmiersprache und ohne eine einzige Zeile Maschinencode entwickelt, und, wohlgemerkt, alles noch mit 80286-Prozessoren und 640 KBytes Arbeitsspeicher unter DOS zu benutzen.

Damit erstellten wir Anwendungen wie das Personal-Auskunfts-System (PAS) der Evangelischen Landeskirche in Baden: Eine recht üppige Datenbank mit automatischer Abspeicherung von Historie-Datensätzen, die auf einem NetWare-Server lief und aus der die gesamte Personalabteilung Nutzen schöpfen konnte.

Bei PCs mit 80486-Prozessor und Taktfrequenzen jenseits der 20 MHz glaubte man fast schon, zu fliegen.

Der erste Hacker und was eine Uhr alles bewirken kann

Witzbolde gibt es, und manchmal zeigen sie uns, wie manipulierbar Rechner sein können.

Ein solcher Witzbold bei einem unserer Großkunden machte sich zu DOS-Zeiten einen Spaß daraus, seiner Festplatte per LABEL-Kommando den Namen ZERSTÖRT zu geben (der Name konnte nur Großbuchstaben enthalten). Flugs rief er seinen Chef an: Sein PC sei kaputt und alle Daten verloren. Zum Beweis listete er das Inhaltsverzeichnis seiner Platte auf:

C:\>dir

Diskette/Festplatte in Laufwerk C: ist ZERSTÖRT

Verzeichnis von C:\

...

Der Chef glaubte ihm, und erst sein aufgeregter Anruf bei uns entlarvte den Scherzbold.

Der ließ sich aber nicht entmutigen: Die damals aktuelle Version von CT-Menü, einem Menüsystem für DOS-PCs, sollte es normalen Benutzern möglichst schwer machen, etwas anderes als die für sie vorgesehenen Programme auszuführen, und das auch noch im Netzbetrieb. Die erste eigene "Programmiersprache" von uns diente der Definition solcher Menüs. Ein Compiler brachte sie in eine vom Menüsystem interpretierte Binärform, die man nicht ändern können sollte.

Denkste. Der findige Mensch benutzte den Hex-Editor der ihm zugänglichen Norton Utilities und manipulierte direkt die in unverschlüsselter Form gespeicherten Bildschirminhalte für das Menüsystem. Der Kunde wünschte natürlich Besserung. Also verschlüsselte die nächste Version von CT-Menü die Menüdatei und stellte über kryptografische Mittel die Integrität des Menüs sicher. Damit erst war dieser Art von Manipulation ein Riegel vorgeschoben.

Tür und Tor öffnen konnte Software aber auch: Ein zur Imagepflege auf unseren PCs installiertes animiertes Logo (im Textmodus der damaligen PCs) und eine im Grafikmodus ausführbare Analoguhr (später sogar mit copyteam-Logo) machte mindestens einen späteren großen Kunden auf uns aufmerksam. Nur auf das Betrachten unseres Logos hin rief er bei uns an. So kamen wir zusammen und es begann eine bis heute reichende Kundenfreundschaft.

Viele Kunden mochten diese Uhr. Sie war für sie so etwas wie ein früher Bildschirmschoner. Heute können Sie übrigens wieder eine kleine Uhr von uns haben - natürlich wieder ganz auf dem Stand der Technik.

Die erste E-Mail

Onlinedienste! Was für ein Gedanke, Anfang der neunziger Jahre. Sich mit jemandem am anderen Ende der Welt austauschen können, einfach weil man an der selben Sache interessiert ist. Und, wie man hörte, gab es bei einem Online-Unternehmen namens Compuserve "Diskussionsforen", in denen man direkt von Microsoft Support erhalten konnte.

Also wurde ein Compuserve-Account angeschafft und mit ein wenig Herzklopfen das erste Mal in den Diskussionsforen gestöbert. Irgendwann haben wir dann auch das erste Mal selbst einen Beitrag geschrieben: Einen Vorschlag auf die Anfrage eines Microsoft-Access-Entwicklers über je Benutzer getrennte temporäre Tabellen. Unsere Idee gefiel ihm so gut, dass unsere zweite jemals empfangene E-Mail so aussah (der Originalausdruck hängt bis heute an einem unserer Schränke):

Date: Thu, 28 Nov 1996 14:34:20 -0800

Subject: Re: Multiuser Database requiring Temporary Tables...

To: 100014,3046@compuserve.com

Dear Stefan Falk,

Your solution to my problem of creating Temporary tables unique to each user is absolutely brilliant! I've had a couple of replies to the problem but your solution was by far the simplest and most effective!

I really do appreciate your suggestion and will be implementing it as soon as possible.

Good luck with your own work.

Best Wishes,

...

Aus den 8 Bit unserer ersten Mikroprozessoren sind mittlerweile 32 geworden, aus dem einen MHz Taktfrequenz um die 100, und der Arbeitsspeicher hat sich gegenüber unserem ersten Computer um den Faktor 1024 (!) erhöht: Anstatt 8 KByte haben unsere Maschinen 8.192 KByte, sprich 8 MB RAM. Die Disketten wurden kleiner, fassten jetzt aber 1,44 MB, und anstatt den 2 Stück 1 MB Disketten, auf die wir bei unseren ersten Diskettenlaufwerken zugreifen konnten, haben wir jetzt Festplatten mit 40 MB.

Die Firma Sun verbreitete um diese Zeit herum Ihre Idee, bis zum Jahr 2000 eine "Giga-Maschine" zu bauen: Ein Computer, klein genug für einen Schreibtisch, mit 1 GHz Taktfrequenz, 1 GB Arbeitsspeicher und 1.000 GB Festplattenkapazität. Zum Jahr 2000 hat es zwar nicht ganz dafür gereicht, aber mittlerweile ist es wohl möglich.

Aus 1 mach 3

Die Zeiten, in denen bei copyteam jeder alles wusste, waren vorbei. Zu vielfältig, zu komplex waren die mittlerweile üblichen EDV-Strukturen, Hardwarekomponenten und Softwaresysteme. In der täglichen Praxis hatte sich längst ergeben, dass jeder von allem nur noch einen Überblick hatte und das durch Spezialwissen ergänzte. So konnte auch den aktuellen Herausforderungen an breit gestreutem, aber dennoch tief fundiertem Wissen entsprochen werden.

Um diese Tatsache auch abrechnungstechnisch, buchhalterisch und rechtlich umzusetzen, wurden neben der copyteam GmbH, die für alle Geschäfte mit Handelsware und vor allem Hardware und Projektierung von Netzwerken zuständig war, die Einzelfirmen Stefan Falk Softwareberatung für die Softwareentwicklung und die Thomas Falk Software-Consulting für die Betreuung der Kunden bei kaufmännischen Standardlösungen aus der Taufe gehoben.

Eine weitere Entscheidung steht an

Der Netzwerkmarkt wurde Mitte der neunziger Jahre noch klar von einem Hersteller dominiert: Novell NetWare 3.x war der Standard für Netzwerkserver-Betriebssysteme. Einen Nachfolger sollte es geben, mit dem verteilte Standorte eines Unternehmens besser unterstützt werden konnten. Für diese Version 4 von NetWare bereiteten wir uns also vor.

Gleichzeitig kam langsam Schwung in die Entwicklung von Microsoft Windows NT. Mit der Version 3.5 zeigte sich, dass dieses Betriebssystem ein paar Features hatte, die wir schon lange gerne gehabt hätten. Da wir schon seit den Achtzigern Entwicklerpublikationen wie das Microsoft System Journal abonniert hatten, waren wir auch über die Interna von Windows NT gut informiert.

Nur: Beides, NetWare 4.0 und NT 3.5, waren komplexe Betriebssysteme, und wir mussten und wollten uns auf eines konzentrieren, und zwar langfristig. Nach gründlicher Überlegung kamen wir zur Entscheidung: Wir unterstützen Kunden, die NetWare 4.0 bereits einsetzen; Neukunden und "Aufsteigern" von NetWare 3.x würden wir aber zu Windows NT raten.

Offenbar hatten wir wohl den richtigen Riecher.

Die nächsten Schritte oder warum wir immer Taschentücher haben

Unser Büro in Grünwettersbach platzte allmählich aus allen Nähten. Wir suchten neue Räume, und wir fanden sie: In Ettlingen haben wir genug Platz, um alles unter zu bringen (klicken Sie hier für eine Wegbeschreibung).

Nachdem wir räumlich fortgeschritten waren, wollten wir natürlich auch technisch den nächsten Schritt angehen: Im Jahr 2000 ließen wir uns zum Microsoft Solution Provider (der heute Microsoft Certified Partner heißt) zertifizieren und konnten unseren reichen Erfahrungs- und Wissensschatz damit auch nach außen dokumentieren.

Hier kam auch unsere neueste Mitarbeiterin zu uns: Sabine Kunz gehört als Nachfolgerin unserer früheren Buchhalterin (die nach Augsburg zog) seit einigen Jahren zu uns. Wir verstehen uns prima, nur nicht, wenn sie lacht. Nicht etwa, weil wir keinen Sinn für Humor hätten. Sie ist dann nur nicht mehr in der Lage, einen anderen Laut als, so etwa, ihihihichwolltebenhihiunddaistmirhihihi auszustoßen, und lacht Tränen bis die Tücher ausgehen...

Wieder mal neue Trends

In den letzten Jahren haben sich drei größere Trends durchgesetzt:

Terminal Server bringen uns wieder in die Architekturen zurück, die wir gut 20 Jahre zuvor mit dem ersten Heimcomputer verlassen hatten: Zentrale Bereitstellung von Anwendungen bei zentraler Wartung und Kontrolle für relativ kleine und leichte Endgeräte. Deshalb hat copyteam hier entscheidendes Know-How aufgebaut und schon manche Terminal-Server-erfahrene Kunden mit neuen Ideen zum Staunen gebracht.

Serverbasierte SQL-Datenbanken verdrängen die reinen Desktop-Lösungen. Fast alle neu entwickelten Datenbanklösungen der SF Softwareberatung basieren auf dem Microsoft SQL Server.

Kaufmännische Standardprogramme werden immer leistungsfähiger. Die Thomas Falk Software-Consulting ist zum Großteil damit beschäftigt, microtech Büro Plus NexT bei Kunden einzuführen und weitere Funktionalität eigens für die Kunden zu realisieren.

Der nächste Trend? Microsoft .NET könnte es sein. Oder Java? Linux? Wir werden sehen. Und auf alle Fälle werden wir vorbereitet sein.

Das bewährte bleibt - und was kommt dann?

30 Jahre sind es her, seit die Firma copyteam gegründet wurde. Wenn Sie bis hierher mitgelesen haben, möchten wir uns herzlich für Ihr Interesse bedanken.

Was es noch zu bemerken gäbe?

Wir haben klein angefangen, mit kleinen Computern und kleinen Schritten. Heute realisieren wir - natürlich nicht ausschließlich - auch Großprojekte (unser größtes umfasst 2.500 Benutzer).

Wir haben aber nie vergessen, wo wir herkommen und wo wir hin wollen.

Wir wollen auch weiterhin bei einem Werbebudget von nahezu 0 Euro bleiben, denn wir wollen unsere Kunden auch in Zukunft so bekommen, wie es uns bei fast allen bisherigen (auch unseren größten) gelungen ist:

Durch Mundpropaganda.

Geschichte40Jahre

Externe Links

Commodore PET 2001
Der Wikipedia-Eintrag des Heimcomputers
Hewlett-Packard HP 9820 Tischcomputer
Dieser Link führt zum englischsprachigen Museum of HP Calculators

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